Auf beiden Seiten der Grenze zwischen Thailand und Kambodscha mussten Hunderttausende fliehen. Grund dafür ist ein Grenzkonflikt, bei dem es wiederholt zu Kämpfen kommt.
Aktualisiert am 21. Dezember 2025, 11:26 Uhr Quelle: DIE ZEIT, AFP, Reuters, akl
Wegen des Grenzkonflikts zwischen Thailand und Kambodscha mussten offiziellen Angaben zufolge Hunderttausende Menschen in beiden Ländern ihre Häuser verlassen. Derzeit seien "mehr als eine halbe Million Kambodschaner, darunter Frauen und Kinder" auf der Flucht, teilte das kambodschanische Innenministerium mit. Nach thailändischen Angaben wurden rund 400.000 Thailänderinnen und Thailänder ebenfalls vertrieben.
Im Dezember waren erneut Kämpfe im Grenzkonflikt zwischen den beiden südostasiatischen Nachbarländern ausgebrochen. Nach Behördenangaben wurden dabei mindestens 22 Menschen in Thailand und 19 in Kambodscha getötet, darunter Soldaten und Zivilisten.
Beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig, die erneuten Zusammenstöße ausgelöst zu haben, und berufen sich jeweils auf ihr Recht auf Selbstverteidigung.
Ursache des Konflikts ist koloniale Grenzziehung
Der Grenzstreit zwischen Thailand und Kambodscha schwelt seit Jahrzehnten. Zuletzt waren bei fünftägigen Gefechten im Juni mehr als 40 Menschen getötet worden. Ende Oktober hatten beide Länder ein Abkommen unterzeichnet, das einen langfristigen Frieden sichern sollte. Thailand setzte die Umsetzung des Friedensabkommens jedoch vor rund einem Monat aus. Am Montag sollen die Außenminister des südostasiatischen Staatenbundes Asean in Kuala Lumpur auf einer Sondersitzung über den Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha beraten.
Im Mittelpunkt des Konflikts steht die Grenzziehung im sogenannten Smaragd-Dreieck, wo Thailand, Kambodscha und Laos aneinander grenzen. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich hatte die Grenzen 1907 so bestimmt, dass Gebiete sowohl von Thailand als auch Kambodscha beansprucht werden.
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