»Tatort« heute mit Wotan Wilke Möhring: »Schwarzer Schnee« im Schnellcheck

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 Vanille-Liquid versus Filterzigarette

Darsteller Möhring, Moschitto: Vanille-Liquid versus Filterzigarette

Foto: Georges Pauly / NDR

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Das Szenario:

Beton, Falafel, Kokain. Von Groningen aus versucht der Nachwuchsgangster Karim Saidi (Yasin El Harrouk) nach Deutschland zu expandieren. Er ist Teil der sogenannten Mocro-Mafia. »Mocro« ist in den Niederlanden ein Slangwort für Marokkaner. Inzwischen hat sich der Begriff als Synonym für organisierte Drogenkriminalität durchgesetzt. Saidi rekrutiert seine Handlanger aus Falafel-Imbissen, und mittels Transport- und Baufirmen versucht er im großen Stil seinen Stoff ins Emdener Umland und ganz Deutschland zu verbreiten. Nachdem ein verdeckter Ermittler spurlos verschwunden ist, übernimmt Bundespolizist Thorsten Falke die Verfolgung. Zur Seite stehen ihm die niederländische Ermittlerin Lynn de Baer (Gaite Jansen) und der IT-Experte Mario Schmitt (Denis Moschitto).

Der Clou:

Zwischen Kommunalpolitik und Koksmafia. Gleich 180 Minuten Programmzeit hat die ARD für dieses Mafia-Panorama freigeräumt, das zeigen soll, wie die Organisierte Kriminalität aus den Niederlanden ihren Machtbereich nach Deutschland ausweitet. Der Gangster in dem vom NDR produzierten Doppel-»Tatort« will eine Milliarde Euro in deutsche Kommunen investieren, um seinen Einflussbereich zu vergrößern. Er bedroht den Stadtdirektor von Emden und lässt eine Baufirma Materialen für ein geplantes prestigeträchtiges Gesundheitszentrum ankarren, in denen er Massen von Kokain für den deutschen Markt versteckt. Trotz einiger attrappenhafter Mafiadarsteller ist dies nach den Falke-Flops der vergangenen Monate endlich wieder ein »Tatort« mit dem Lederjacken-Cop, der zu Debatten einlädt.

 Der kleine König Koks

Gangster Saidi (Yasin El Harrouk): Der kleine König Koks

Foto: Georges Pauly / NDR

Das Bild:

Protz und Prunk, auf Schnee gebaut. In einer Szene sehen wir, wie der kleine Koks-König Saidi in seiner Villa mit Pool und inmitten eines überladenen Golddekors ein Hip-Hop-Video drehen lässt. Einmal heißt es, der Rappergangster verkaufe in den Emiraten und in der Türkei viele Tonträger. Es ist die schrille Seite eines Drogenunternehmers, der im Stillen Behörden und Bürgertum zu unterwandern versucht.

Der Auftritt:

Dennis Moschitto als Cyber-Kriminalist Mario Schmitt. Moschitto (»Chiko«) spielt ohne Aufregung und mit Klasse. In seinem Vanille-Liquid dampfenden, auch komplizierte prozessuale Verbrechen erfassenden IT-Menschen findet die zerknautschte olle Filterkippe Falke einen Kollegen, den man gern auch in Zukunft an seiner Seite wüsste.

Der Song:

»Where The Streets Have No Name« von U2 . Schmitt hört bei seinen Hacker- und Dechiffrier-Aktionen immer wieder Musik. Er sagt, das sei seine Denkmusik, sie stimuliere den präfrontalen Cortex und die Temporallappen. Komischerweise erklingt, wenn er die Kopfhörer kurz absetzt, immer das gleiche sphärische Intro dieses U2-Hits. Nichts gegen den Stadionrock der Iren, aber das Wort »Denkmusik« kommt einem bei dieser testosterongetriebenen Übermannungsmusik nun wirklich nicht in den Sinn.

Die Bewertung:

8 von 10 Punkten. Ein »Tatort«-Thriller, der sich in den Gewaltdarstellungen bis tief in die Nacht stetig steigert: Drogengewalt XXL.

Die Analyse:

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»Tatort: Ein guter Tag/Schwarzer Schnee« (Doppelfolge), Sonntag, 20.15 Uhr und 21.45 Uhr, Das Erste

Kommissar-Karussell: Alle »Tatort«-Teams im Überblick

Foto: Marcus Höhn / NDR

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