20.15 Uhr, beste Fernsehzeit und auch noch kurz vor einem Champions-League-Spiel mit deutscher Beteiligung. Deshalb kann Heidi Reichinnek, die Fraktionschefin der Linken im Bundestag, in einer RTL-„Sondersendung“ mit einem Millionenpublikum rechnen. Die angeblich derzeit populärste deutsche Politikerin nutzt das weidlich aus und stellt eine Reihe von kühnen Behauptungen auf. Unter anderem die Mär, dass zwei Millionen Kinder in Deutschland in Armut leben und „hungrig in der Kita oder Schule sitzen“. Es sind solche Sätze, die auch gerne selbst von seriösen Medien ungeprüft übernommen werden, für den Volkswirt und Autor Georg Cremer aber lediglich „empiriefreie Empörung“ darstellen. Man könnte auch einfach „Unsinn“ sagen. Die RTL-Moderatorin Pinar Atalay fragt Reichinnek zwar nach ihren Quellen, bekommt aber keine Antwort und lässt dann die angeblich darbenden Kinder in ihrem Elend sitzen.
Sozialstaat: Das Märchen von den armen Kindern
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