Das ukrainische Militär gibt den Kampf um die Stadt Siwersk in der Region Donezk auf. Russland verfüge über einen "erheblichen Vorteil bei Personal und Ausrüstung".
24. Dezember 2025, 1:51 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, AFP, Reuters, mp
Das ukrainische Militär hat sich eigenen Angaben nach aus der Stadt Siwersk im Norden der Region Donezk zurückgezogen. In dem Raum Siwersk gebe es weiterhin heftige Kämpfe, teilte der Generalstab bei Facebook mit. "Um das Leben unserer Soldaten und die Kampfkraft der Einheiten zu schützen, haben sich die ukrainischen Verteidiger aus der Ortschaft zurückgezogen", heißt es in der Mitteilung.
Die russischen Soldaten konnten "dank ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit und des ständigen Drucks durch kleine Sturmtrupps unter schwierigen Wetterbedingungen vorrücken", teilte der ukrainische Generalstab weiter mit. Die russischen Truppen verfügten über einen "erheblichen Vorteil bei Personal und Ausrüstung und setzen trotz hoher Verluste ihre Offensivoperationen fort".
Der Fall von Siwersk erfolgt inmitten von Verhandlungen über ein mögliches Kriegsende. Die USA drängten die Ukraine in den vergangenen Wochen zu Gebietsabtretungen.
Kämpfe um Pokrowsk dauern an
Siwersk hatte vor Beginn der russischen Invasion etwas mehr als 10.000 Einwohner. Lange Zeit galt der Frontabschnitt als relativ stabil, doch zuletzt hatte sich der Druck der russischen Angreifer in dem Raum verstärkt. Der russische Präsident Wladimir Putin hat bereits vor knapp zwei Wochen bei einer teilweise übertragenen Besprechung mit Generalstabschef Waleri Gerassimow die Einnahme der Stadt verkündet. Die Regierung in Kyjiw dementierte das damals.
Siwersk gilt als strategisch wichtig, weil es Teil einer Verteidigungslinie ist, die den letzten großen von ukrainischen Kräften kontrollierten Ballungsraum im Donbass schützt. Russische Angreifer können nach dem Fall von Siwersk nun weiter auf die Städte Slowjansk und Kramatorsk vorrücken.
Auch um den früheren logistischen Knotenpunkt Pokrowsk dauern die Kämpfe weiter an. Die ukrainischen Streitkräfte teilten zuletzt mit, sie hätten einen ungewöhnlich großen russischen Angriff abgewehrt. Am Dienstag meldeten sie, dass die ukrainischen Truppen weiterhin den nördlichen Teil des weitgehend zerstörten früheren Logistikzentrums kontrollieren.
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