Arnulf Rainer, einer der wichtigsten zeitgenössischen Maler Österreichs, ist kurz nach seinem 96. Geburtstag gestorben. Das berichten mehrere Medien unter Berufung auf Rainers Familie und auf dessen Galeristen Thaddaeus Ropac.
Rainer, der vor allem durch seine Übermalungen von Gemälden und Fotos berühmt wurde, sei bereits am Donnerstag im Bundesland Oberösterreich gestorben, wie die Deutsche Presse-Agentur vom Arnulf Rainer Museum erfuhr, das 2009 am Geburtsort des Künstlers eröffnet wurde.
Rainer kam 1929 in Baden bei Wien zur Welt. Von 1940 bis 1944 war er Schüler an der Nationalpolitischen Erziehungsanstalt in Traiskirchen, verließ diese jedoch nach einem Streit mit dem Kunsterzieher. Später wurde er zwar an zwei Kunsthochschulen angenommen, ließ diese allerdings nach kurzer Zeit auch wieder hinter sich.
In den Fünfzigerjahren versuchte der Autodidakt sich an verschiedenen Kunstrichtungen wie Surrealismus sowie Informel und schuf erste Übermalungen – jene Methode, die ihn international bekannt machen würde. Dabei übermalte Rainer bereits bestehende Werke mit »mal meditativen, mal wilden Pinsel- oder Kreidestrichen«, wie der SPIEGEL im Jahr 1998 in einem Porträt des Künstlers schrieb: Originale von Sam Francis und Victor Vasarely, Reproduktionen von Goya und Rembrandt oder Christusdarstellungen, Totenmasken und Fotos, etwa des eigenen Körpers, aber auch der Bombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki. Dem SPIEGEL sagte er damals, er sei »ja vielleicht ein bißl ein Schmierant«.
Bei Einbruch 40 Gemälde beschädigt
Rainer unternahm auch Malexperimente unter Drogeneinfluss und Studien in psychiatrischen Kliniken, was dazu führte, dass er, wie er selbst einmal sagte, »lange als verrückt angesehen wurde«.
In den Siebzigern nahm er an der documenta 6 teil und vertrat Österreich bei der Biennale von Venedig. In den Achtzigern fanden große Ausstellungen im Pariser Centre Pompidou und im New Yorker Guggenheim Museum statt.

vor 3 Stunden
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