"Sorry, Baby": Welcher Mensch wäre ich ohne die Gewalt?

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Das Filmdebüt "Sorry, Baby" handelt spektakulär unspektakulär von den Folgen einer Vergewaltigung. Und macht Dinge begreifbar, die Opfer schwer artikulieren können.

19. Dezember 2025, 19:26 Uhr

 Eva Victor, Hauptdarstellerin, Regisseurin und Autorin von "Sorry, Baby"
Die Katze wird zur neuen Mitbewohnerin: Eva Victor, Hauptdarstellerin, Regisseurin und Autorin von "Sorry, Baby" © Courtesy of A24

Man könnte hier lange ausholen, was man nicht mehr sehen möchte, wenn es um die Visualisierung sexueller Gewalt geht. Keine Kameras mehr, die am Rocksaum junger Frauen kleben, keine Close-ups auf die entsetzten Gesichter von Opfern, keine voyeuristische Darstellung der Taten. Umso schwieriger die Frage: Was will man denn dann sehen? Rape-Revenge, Body-Horror, Gegengewalt?

Der Film Sorry, Baby zeigt nichts davon. Stattdessen fragt er sich und die Zuschauer: Wie kommt man der Gefühlswelt einer Person nahe, der "so etwas" passiert ist. Das, wofür es keine angemessene Beschreibung, keine Worte geben kann? Sprachlosigkeit scheint die einzige Antwort, und sie ist es, die der Film einfängt. "Ja, das ist es. That’s the thing", stellt Lydia (Naomi Ackie) fest, als ihre Freundin und Mitbewohnerin Agnes ihr schildert, was ihr Uni-Betreuer Preston (Louis Cancelmi) ihr gerade angetan hat.

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