Kämpfe im Grenzgebiet: Thailand und Kambodscha planen diese Woche Gespräche

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Die Gefechte zwischen Thailand und Kambodscha halten an. Am Mittwoch wollen Vertreter der Länder Gespräche abhalten. Die Asean-Staaten und China wollen vermitteln.

Aktualisiert am 22. Dezember 2025, 9:58 Uhr Quelle: DIE ZEIT, Reuters,

 Thailands Außenminister Sihasak Phuangketkeow spricht beim Gipfel des Asean-Staaten zum Grenzkonflikt seines Landes mit Kambodscha.
Thailands Außenminister Sihasak Phuangketkeow spricht beim Gipfel des Asean-Staaten zum Grenzkonflikt seines Landes mit Kambodscha. © Mohd Rasfan/​AFP/​Getty Images

Im gewaltsamen Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha wollen die südostasiatischen Nachbarländer am Mittwoch Gespräche miteinander führen. Der thailändische Außenminister Sihasak Phuangketkeow teilte mit, Vertreter beider Länder würden am 24. Dezember zusammenkommen. Eine Bestätigung der kambodschanischen Seite gab es zunächst nicht.

Unterdessen halten die internationalen Bemühungen um eine Beilegung des Konflikts an. Bei einem Treffen der Außenminister der südostasiatischen Staatengemeinschaft Asean drängte der malaysische Außenminister Mohamad Hasan beide Seiten dazu, ein Waffenstillstands- und Friedensabkommen vollständig umzusetzen. Auch Asean sei in der Verantwortung, Frieden und Stabilität in der Region zu erhalten.

China vermittelt, USA offenbar nicht mehr

Die chinesische Regierung teilte mit, man vermittle auf eigene Weise in dem Konflikt und werde weiterhin eine konstruktive Rolle spielen. Ein Gesandter sei vor Ort.

Die USA sind nach Angaben des thailändischen Außenministers hingegen aktuell nicht involviert. Es gehe darum, dass Thailand und Kambodscha die Angelegenheit klären, sagte Phuangketkeow. US-Präsident Donald Trump hatte zwischenzeitlich eine durch ihn verhandelte Waffenruhe verkündet, Thailand hatte die Behauptung jedoch dementiert und angekündigt, weiter kämpfen zu wollen.

Grenzziehung aus der Kolonialzeit ist umstritten

Der Grenzstreit zwischen Thailand und Kambodscha ist Anfang Dezember erneut eskaliert. Nach Behördenangaben wurden mindestens 22 Menschen in Thailand und 19 in Kambodscha getötet, darunter Soldaten und Zivilisten. Insgesamt seien in dem Grenzgebiet rund 900.000 Menschen durch die Gewalt vertrieben worden.

Beide Länder beschuldigen einander, die jüngsten Zusammenstöße ausgelöst zu haben. Die Umsetzung eines Friedensabkommens von Ende Oktober setzte Thailand vor rund einem Monat aus, seither gibt es Luftangriffe und Gefechte.

Im Mittelpunkt des Konflikts steht die Grenzziehung im sogenannten Smaragd-Dreieck, wo Thailand, Kambodscha und Laos aneinander grenzen. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich hatte die Grenzen 1907 so bestimmt, dass Gebiete sowohl von Thailand als auch Kambodscha beansprucht werden.

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