USA: US-Präsident Donald Trump setzt Green-Card-Lotterie aus

US-Präsident Donald Trump hat die Verlosung der sogenannten Green Card ausgesetzt, dem Einwanderungsvisum der Vereinigten Staaten. Wie Heimatschutzministerin Kristi Noem mitteilte, habe Trump die Einwanderungsbehörde angewiesen, das weltbekannte Programm auf Eis zu legen. 

Anlass dafür ist laut Noem, dass der Tatverdächtige beim Anschlag an der Universität Brown in Providence über die Green-Card-Lotterie in die USA eingewandert war. "Dieses abscheuliche Individuum hätte niemals in unser Land gelassen werden dürfen", schrieb Noem über den Kurznachrichtendienst X.

Am vergangenen Samstag waren an der renommierten Universität auf Rhode Island zwei Menschen getötet und neun weitere verletzt worden. Am Montag war zudem ein Professor des Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston ermordet worden, einer weiteren US-amerikanischen Eliteuniversität. Tatverdächtiger ist ein 48 Jahre alter Portugiese, der am Donnerstag tot in einem Lager entdeckt worden war. Sein Motiv gibt noch Rätsel auf.

Bis zu 50.000 Green Cards im Jahr

Im Rahmen des Diversitätsprogramms vergeben US-Behörden jedes Jahr bis zu 50.000 als Green Cards bekannte Einwanderungsvisa an Menschen aus Ländern, die in den USA wenig vertreten sind, viele davon in Afrika. In diesem Jahr hatten sich fast 20 Millionen Menschen für die Visa-Lotterie beworben. Bezieht man Ehepartner der Bewerber ein, gewannen dabei mehr als 131.000 Menschen. Unter ihnen sind 38 Menschen aus Portugal. Die US-Behörden prüfen den Hintergrund eines jeden Gewinners vor dessen Einreise.

Trump lehnt die Green-Card-Lotterie seit Langem ab. Es ist nicht das erste Mal, dass er Verbrechen von Einwanderern zum Anlass nimmt, politische Ziele zu erreichen. So hatte Trump etwa weitreichende Regeln gegen Einwanderung aus Afghanistan und anderen Ländern verhängt, weil ein Afghane im November auf Mitglieder der Nationalgarde geschossen hatte.