Der Iran hat erneut einen Mann wegen angeblicher Spionage für Israel hingerichtet. Menschenrechtler sprechen von Folter. Die Zahl der Exekutionen ist gestiegen.
20. Dezember 2025, 9:01 Uhr Quelle: DIE ZEIT, Reuters, AFP, ps
Der Iran hat iranischen Angaben zufolge einen Mann wegen angeblicher Spionage für Israel und Verbindungen zu Oppositionsgruppen hingerichtet. Das berichten iranische Nachrichtenagenturen.
Der Verurteilte sei "der Spionage für das zionistische Regime" für schuldig befunden worden, schrieb die iranische Justiz auf ihrer Website. Neben der Kommunikation und Zusammenarbeit mit Israel, habe er auch Fotos von Militär- und Sicherheitsanlagen gemacht. Das Todesurteil sei nun nach einer Bestätigung durch den Obersten Gerichtshof und nach Ausschöpfung des Rechtswegs vollstreckt worden.
Der Mann, den die iranische Justiz als Agenten des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad bezeichnete, war den Angaben zufolge zwischen April und Mai in Urmia im Nordwesten des Landes festgenommen worden.
Iran verurteilt mehr Menschen zum Tode
Die in Oslo ansässige Organisation Iran Human Rights schrieb auf X, bei dem Mann handele es sich um einen 27-jährigen Architekturstudierenden. Er sei basierend auf Geständnissen, die "unter Folter erzwungen wurden" zum Tode verurteilt worden. Weitere Quellen bestätigten die Hinrichtung und die Identität des Mannes bisher nicht.
Im sogenannten Zwölf-Tage-Krieg im Juni hatten zunächst Israel und dann die USA Atomanlagen im Iran angegriffen. Danach meldete die israelische Regierung mehrere Festnahmen im Iran. Im Oktober verschärfte der Iran die Strafen für Spionage per Gesetz.
Insgesamt steigt die Zahl der Hinrichtungen im Iran wegen angeblicher israelischer Spionage. Mindestens zehn Menschen, denen vorgeworfen wurde, im Auftrag des israelischen Geheimdienstes Mossad gehandelt zu haben, wurden seit dem Zwölf-Tage-Krieg hingerichtet. Im Oktober erließ der Iran zudem ein Gesetz zur Verschärfung der Strafen für Spionage.

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