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Wer Anfang Oktober bei einem Termin von Donald Trump vor der versammelten Führung des US-Militärs gut zugehört hat, konnte diese Entscheidung vielleicht erahnen. Damals hatte sich der US-Präsident ausgiebig über die aktuellen Schiffe der US-Marine ausgelassen. Hässlich seien diese und für ihn als »ästhetischen Menschen« ein Graus. (Mehr zu dem denkwürdigen Termin lesen Sie hier .)
Nun hat Trump den Bau einer neuen Klasse von Kriegsschiffen für die US-Marine angekündigt, die seinen Namen tragen soll. Die Schiffe der »Trump«-Klasse hätten eine Verdrängung von 30.000 bis 40.000 Tonnen und würden mit Geschützen und Raketen ausgestattet, sagte Trump am Montag bei einer Pressekonferenz in seinem Privatanwesen Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida.
Verteidigungsminister Pete Hegseth, Außenminister Marco Rubio und Marine-Staatssekretär John Phelan waren bei dem Termin ebenfalls anwesend.
Die Schiffe werden somit erheblich größer als derzeit eingesetzte Zerstörer und Kreuzer der US-Marine, aber kleiner als die Schlachtschiffe der »Iowa«-Klasse, die bis in die Neunzigerjahre im Dienst waren und rund 60.000 Tonnen Verdrängung aufwiesen.
Trump sagte bei der Pressekonferenz in Mar-a-Lago, zunächst sollten zwei der neuen Kriegsschiffe gebaut werden. Mehrfach verwendete er dabei den Begriff »Schlachtschiff« (battle ship). Ihre Zahl solle später jedoch deutlich »rasch« auf zehn und schließlich auf 20 bis 25 steigen und Teil einer »goldenen Flotte« werden. Die Bauzeit für die ersten beiden Schiffe bezifferte Trump auf »etwa zweieinhalb Jahre«.
Weiteres Poster von der Präsentation: Feuer aus allen Rohren
Foto: Jessica Koscielniak / REUTERS»Sie werden die schnellsten und größten Schlachtschiffe sein und hundertmal stärker als alle anderen Schiffe zuvor«, sagte Trump in der für ihn üblichen bombastischen Wortwahl. Poster bei der Präsentation legten nahe, dass das erste Schiff den Namen »Defiant« tragen könnte.
Trump unternimmt derzeit immer wieder Schritte, um bestehenden Institutionen seinen Namen aufzudrängen. Beispiele sind das U.S. Institute of Peace und das John F. Kennedy Center for the Performing Arts, die nun beide den Zusatz »Trump« im Namen tragen müssen (hier mehr dazu).
Die neuen Schiffe sollen mit Geschützen und Raketen ausgerüstet werden und auch noch nicht entwickelte Waffensysteme wie Lasersysteme und Hyperschallwaffen tragen können. Zudem könnten sie mit nuklear bewaffneten seegestützten Marschflugkörpern ausgestattet werden. Die Schiffe würden »sehr von künstlicher Intelligenz kontrolliert«, so der Präsident, ohne diesen wichtigen Punkt weiter zu erklären.
Präsident will beim Design der Schiffe mitreden
Trumps Ankündigung erfolgt vor dem Hintergrund des sich verschärfenden strategischen Wettbewerbs zwischen den USA und China. Peking hat seine Marine in den vergangenen Jahren massiv ausgebaut und zuletzt seinen dritten Flugzeugträger in Dienst gestellt.
Der Republikaner beteuerte indes, die Entwicklung der »Trump«-Klasse richte sich nicht gegen China. »Das ist nicht wegen China – wir verstehen uns sehr gut mit China«, sagte er. Die Ankündigung erfolgte wenige Tage nach der Verabschiedung eines neuen US-Verteidigungshaushalts mit einem Volumen von mehr als 900 Milliarden Dollar.
Der Präsident erklärte zudem, er wolle sich persönlich in die Gestaltung der Schiffe einbringen. »Ich bin jemand mit einem starken Sinn für Ästhetik«, sagte Trump. In der Vergangenheit hatte der US-Präsident wiederholt das Design moderner US-Kriegsschiffe kritisiert und manche davon als »hässlich« abgetan.
Um die Aufrüstung zu beschleunigen, will Trump in der kommenden Woche Vertreter großer Rüstungskonzerne treffen. Er wolle dabei ansprechen, warum Produktionsziele verfehlt werden und welche Rolle Managergehälter, Aktienrückkäufe und Dividenden dabei spielen, sagte er.
Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge plant die Regierung in Washington eine Verordnung, die die Auszahlungen an Manager und Aktionäre bei Rüstungsunternehmen begrenzen soll, deren Projekte das Budget überschreiten und sich verzögern.
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